Rezension zu „Neighbor dearest“
von
Penelope Ward
Danke an den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplars! Dieser Umstand hat meine Meinung aber in keiner Weise
beeinflusst.
Der Klappentext:
Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden.
Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden
zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ihr Nachbar Damien
lenkt sie von ihrem Kummer ab. Denn er ist unhöflich, und seine lauten Hunde rauben
ihr den Schlaf. Sie kann ihn nicht ausstehen! Leider ist er sowohl ihr
Vermieter als auch der schönste Mann, den sie je gesehen hat. Sie findet ihn
unwiderstehlich ... Doch Damien geht aus einem guten Grund keine Beziehungen
ein, und sein Geheimnis könnte Chelseas Herz erneut in tausend Teile brechen.
Meine Meinung:
Irgendwie haben ja alle in meinem Umfeld von dem Buch
geschwärmt, also musste es natürlich auch in mein Bücherregal einziehen. Und auch ich konnte mich für diese Geschichte
voll und ganz begeistern. Am Anfang hatte ich ein paar Anfangsschwierigkeiten,
aber die legten sich dann auch nach etwa 70 Seiten. Ich wollte einfach, dass es
sofort los geht zwischen den beiden, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Doch umso mehr Zeit ins Land ging, desto spannender und aufregender wurde es.
Die letzten 250 Seiten habe ich wirklich nur so verschlungen. Das Buch aus der
Hand legen kam für mich überhaupt nicht in Frage. Chelsea und Damien sind
einfach entzückend zusammen und schafften es mich als Leser total in ihren Bann
zu ziehen.
Die Geschichte der beiden wird aus
Chelseas Sicht erzählt. Einzig und allein der Epilog ist aus Damiens Sicht.
Manchmal hätte ich mir eigentlich zwischendurch ein Kapitel aus einer Sicht
gewünscht, weil er so verdammt undurchschaubar ist, aber das hätte natürlich
dem Buch den ganzen Wind aus den Segeln genommen. Für jedes einzelne Kapitel,
gab es eine eigene Überschrift, die das Kapitel zusammenfasst, aber nichts
vorweggreift. Das fand ich wirklich toll und sehr kreativ! Ich mag insgesamt
die Idee des ganzen Buches und muss sagen, dass es etwas mehr Tiefe als Band 1
hat. Es werden viel ernstere Themen angesprochen und irgendwie musste ich auch
nochmal meine Lebensweise überdenken. Am Anfang hätte ich damit niemals
gerechnet, da es eigentlich nur wie ein kitschiger Liebesroman aussieht, jedoch
ist es so viel mehr. Wenn man die Bedeutung zwischen den Zeilen versteht, dann
liebt man dieses Buch nur noch mehr. Penelope Ward hat eine sehr lockere,
jugendliche Schreibweise, die das Lesen sehr einfach macht. Da man immer wieder
Überraschungen erlebt, erhöht sich natürlich die Spannung der gesamten
Geschichte. Man hofft und bangt und ich wollte einfach permanent wissen ob
dieses oder jenes passiert bzw. wie es ausgeht. Allerdings hätte man manche
Szenen weglassen können, da sie ein bisschen befremdlich wirken.
Es ist an sich ein sehr stimmiges Cover, welches aber leider
nicht so ganz zu Teil 1 passt, wie ich finde. Davon abgesehen, haben sie einen
Mann mit Dreitagebart auf dem Cover abgebildet, der einen schon sehr an Damien
erinnert. Also in dem Sinne passt es perfekt zu Geschichte. Es ist auch sehr
bunt gehalten, bei der Schrift des Titels wurde dann wieder eine unauffällige
Schriftart gewählt. Wo Teil 1 sehr schlicht gehalten wurde, ist dieses Buch der
reinste Farbklecks. Das könnte aber auch mit den verschiedenen Storys zu tun
haben. Einzeln betrachtet finde ich es wirklich schön und gut gelungen, doch
ich hätte mir ein wenig gewünscht, dass die Reihe ein wenig besser zueinander
passt. Trotzdem ist es gut gelungen!
Damien und Chelsea. Chelsea und Damien. Irgendwie ist es nach
Ende des Buches komisch, die beiden getrennt zu betrachten. Aber an Anfang war
natürlich alles noch anders. Chelsea wurde von ihrer großen Liebe Elec
verlassen und ist seitdem am Boden zerstört. Sie kommt auch nach mehreren
Monaten nicht über ihn hinweg. Als sie endlich aus der gemeinsamen Wohnung
ziehen kann – trifft sie auf ihren geheimnisvollen Nachbarn, dem sie natürlich
den perfekten Spitznamen gibt. Er ist ihr „Angry Artist“. Doch dort ist ihr
natürlich noch nicht klar, wer er wirklich ist und wer er sein wird. Chelsea
ist wirklich niedlich, vor allem aber treu und loyal und hält all ihre
Versprechen. Und sie ist waaahnsinnig neugierig –aber da ist sie nicht viel
besser als Damien. Im Gegensatz zu ihr ist er ein Freigeist, ein Künstler, der
sein Leben lebt. Zwischen den beiden herrscht sofort eine gewisse Anziehung,
doch ob sie diese schnell oder langsam ausleben, verrate ich euch nicht. Aber
die Interaktionen der beiden sind immer lustig und humorvoll, da Chelsea immer
wieder in kleine Fettnäpfchen tritt und Damien das schamlos ausnutzt. Irgendwie
ist es manchmal wie ein Verhältnis zwischen Geschwistern beziehungsweise besten
Freunden. Ich mochte es jedenfalls, wie sich die Beziehung der beiden
entwickelt hat und hätte es nicht anders haben wollen. Die Geschichte wird mit
der Zeit immer intensiver und ernster und es war toll zu sehen, wie die beiden
mit den verschiedensten Situationen umgehen. Und eine nicht zu verachtende
Rolle spielen natürlich auch Doppel-D, ohne die ihre sich Beziehung wahrscheinlich
nicht so schnell ergeben hätte. Ich liebe einfach diese beiden Süßen, die
irgendwie auch Protagonisten der Geschichte sind.
Mein Fazit:
Ein lockerer, romantischer Roman mit einigen erotischen
Handlungen. Jedoch nimmt das keine Überhand und ist auch nicht geschmacklos.
Ich kann es nur jedem empfehlen, vor allem wenn ihr schon Teil 1 kennt. Die
beiden Teile können zwar unabhängig voneinander gelesen werden, doch ich würde
empfehlen, dass ihr sie in der Reihenfolge, in der sie erschienen sind, liest.
Sonst greift „Neighbor dearest“ ein wenig vor. Übrigens liebe ich Elec immer
noch, obwohl er in diesem Buch nicht unbedingt gut weggekommen ist
(verständlicherweise). Ich mochte beide
Teile wirklich, wirklich gerne und kann mich gar nicht entscheiden, welcher
mein Liebster ist. Deswegen kann ich euch nur sagen: Kauft es, lest es und
liebt es. Es lohnt sich meiner Meinung nach auf alle Fälle.